2. Eintrag: 4. September 2020

Guten Morgen Ihr Lieben,

Wir sind gestern gut bis nach Montpellier gekommen und fahren nun weiter nach Valencia. Joris, Jonas und ich verstehen uns gut und die Autofahrt läuft entspannt. Ich bin sehr gespannt, heute Abend die gesamte Crew kennenzulernen und freue mich, Spanisch zu sprechen und Tapas zu essen.

Gleichzeitig denke ich darüber nach, wie unterschiedlich doch die Voraussetzungen gerade sind, wenn man eine mögliche Rettung während unseres Einsatzes einfach als Treffen von verschiedenen Menschen versteht.

Wir können die 1800km entspannt mit dem Auto fahren und überqueren dabei 3 Ländergrenzen. Wenn jemand einen Kaffee möchte, halten wir eben an und gestern abend waren wir noch in einem französischen Restaurant und haben Bricks probiert (sehr zu empfehlen).

Die Menschen, die wir potentiell nächste Woche treffen, sind seit Monaten oder Jahren unterwegs und haben häufig große Probleme Ländergrenzen zu überqueren. Ich frage mich was sie wohl gerade erleben. Eventuell werden manche von ihnen gerade gefoltert oder steigen - in der Hoffnung auf ein Leben wie unseres – in ein überfülltes Schlauchboot. Mir wird mal wieder klar, wie viel Glück wir haben, dass wir in Deutschland geboren wurden. Das sollte nicht so sein.

Das Gefälle, das diese Situation mit sich bringt, stört mich jetzt schon extrem.

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