14. Eintrag: 16. September
So, nun kann ich euch die letzten Mitglieder unserer Crew vorstellen. Unser Kapitän Joachim, unser Head of Mission Stefan und unser Chief Engineer Simon. Ohne die 3 würde hier gar nichts laufen.
Beginnen wir mit der wohl wichtigsten Person an Bord, unserem Kapitän Joachim, mit dem ich gerade die Nachtwache hatte. Joachim lenkt das Schiff und trägt die Verantwortung für die gesamte Mission.
Joachim wohnt mit seiner Frau in Leer/Ostfriesland und ist seit ca. 20 Jahren Seefahrer und seit 2012 Kapitän auf verschiedenen Handelsschiffen gewesen. Für Sea-Eye ist er auf unserem vorherigen Schiff Sea-Eye schon mehrere Missionen gefahren. Auf der ALAN KURDI ist er mit Pause seit Mai und hat auch die Überfahrt von Palermo in die Werft nach Burriana im Juni gelenkt.
Er
steht voll hinter unserer Sache, was sehr viel wert ist. Joachim ist
ein entspannter und sehr sympathischer Typ. Er lässt uns bei vielen
Dingen freie Hand und ist offen dafür, dass wir uns einbringen.
Trotzdem hat er eine genaue Vorstellung von den wichtigen Abläufen
an Bord und greift da im Zweifel auch durch.
Ich
bin sehr froh, dass Joachim dabei ist, er macht seinen Job wirklich
großartig und wir haben alle großes Vertrauen in ihn.
Mit
ihm kann man sich stundenlang über Segelboote, Schiffahrt etc.
unterhalten und ich habe schon viel von ihm gelernt.
Insbesondere bei allen Dingen, die die Rettung betreffen, wird Joachim von unserem Head of Mission Stefan unterstützt. Stefan ist Teil der Freiwilligen-Crew und übernimmt als Einsatzleiter eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Er erstellt die Pläne für die Wachen, ist erste Ansprechperson für die Freiwilligen und koordiniert die gesamte Rettung von der Brücke aus. Dafür steht er in engem Austausch mit dem Vorstand von Sea-Eye.
Daher
hat Stefan in den letzten Tagen auch unsere Trainings geleitet und
hat das sehr akribisch und gut vorbereitet und durchgeführt.
Für
Stefan, der aus Linz in Österreich kommt und dort Soziologie studiert, ist es die
vierte Mission für Sea-Eye
Stefan
kannte ich schon vor der Mission von einigen Sea-Eye-Treffen und habe
mich sehr gefreut als ich erfahren habe, dass er dabei ist. Es ist
immer viel wert zu wissen, dass jemand dabei ist, auf den man sich zu
100% verlassen kann.
Am
meisten mit der Maschine vertraut und quasi dort zuhause, ist unser
erster Maschinist Simon. Simon wohnt in Hamburg und ist schon einige
Missionen für Sea-Eye gefahren. Soweit ich das einschätzen kann ist
er ein wirklicher Profi und hat die Maschine voll im Griff, obwohl
die ALAN KURDI ja fast 70 Jahre alt ist.
In
den letzten Tagen hat Simon uns kurze Security-Einweisungen gegeben
und uns zum Beispiel erklärt, was man tun kann, um ein Feuer an Bord
zu bekämpfen.
Da er schon häufig zur See gefahren ist und auch viel Erfahrung mit Seenotrettung hat, gibt er uns auch viele Tipps zum Umgang mit der Rettung und dem Standoff.
Wir kommen der SAR-Zone nun immer näher und bereiten uns auf eine baldige Rettung vor. Ich kann nicht sagen, was und wie viel ich dann schreiben kann. Schaut sonst gerne auf der Homepage/Social Media von Sea-Eye oder bei Vesselfinder nach.
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